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Reparieren statt neu kaufen

Reparieren statt neu kaufen

Reperatur Cafe

Reparaturcafés retten jedes Jahr viele Dinge vor dem Schrottplatz. Reparieren statt neu kaufen lautet die Devise. Nicht jedes Gerät muss durch ein Neues ersetzt werden. Die Firma Optima setzt im Sinne der Nachhaltigkeit noch früher an. Qualitativ hochwertige Produkte wie das Dusch WC überzeugen durch ihre Reparaturfreundlichkeit und vielen Ersatzteilen.  

Schraube locker? Kein Problem
Reparieren liegt voll im Trend, Reparaturcafés schießen wie Pilze aus dem Boden. In diesen Cafés gibt es nicht nur fachliche Unterstützung, sondern auch das nötige Werkzeug – und sozialen Austausch. Wir haben eines in Wien besucht.

Früher wurde alles repariert
Der Toaster ist kaputt – und nun? Bei vielen ist der erste Impuls, zum Smartphone zu greifen
und nach einem neuen Gerät Ausschau zu halten. Dabei lassen sich zahlreiche Geräte mit wenigen Handgriffen fit für weitere Jahre machen. Doch gerade bei kleinen und nicht allzu teuren Dingen kommt uns das Reparieren gar nicht mehr in den Sinn. Und so landen eine Menge durchaus brauchbarer Produkte auf dem Schrottplatz. Allein bei den Elektrogeräten sind die Zahlen enorm: 2018 warf jeder Deutsche im Durchschnitt zehn Kilogramm weg, in Österreich waren es 13 und in der Schweiz sogar 23 Kilogramm. „Früher war das anders – da wurde alles repariert“, stellt Frau Krüger gleich am Anfang unseres Besuchs des Reparaturcafés im Wiener Norden fest. Sie kommt regelmäßig hier her und versucht
sich am Reparieren, erzählt Krüger weiter. Die rüstige Seniorin hat die 70 bereits überschritten, steckt aber noch voller Elan. Mit ihrem roten Kleid fällt sie sofort auf zwischen den sieben Besuchern unterschiedlichen Alters, die an diesem Tag ebenfalls im Café sind.

Selbst basteln oder reparieren lassen
Reparaturcafés gibt es mittlerweile in vielen größeren Städten. Manche haben feste Adressen und Öffnungszeiten, andere öffnen nur einmal im Monat in einem soziokulturellen Raum. Eine kurze Suche bei Google reicht und schon findet sich ein passendes Café. Unseres ist auf Fahrräder und Elektrogeräte spezialisiert. Es bietet mehrere Arbeitsplätze, ein riesiges Arsenal an Werkzeugen und fünf engagierte Mitarbeiter, die Tipps geben und auch schon mal mithelfen, wenn es besonders kniffelig ist. Wer gar kein handwerkliches Geschick oder keine Zeit hat, kann seine kaputten Schätze auch von den Profis reparieren lassen – gegen ein Honorar natürlich. Sonst läuft alles auf Spendenbasis, Ersatzteile müssen die Gäste jedoch selbst bezahlen.

Doch lohnt es sich wirklich, einen 30 Jahre alten Föhn oder eine Leuchte für 50 Euro Kaufpreis zu reparieren? „Es kommt immer auf den Einzelfall an“, erklärt uns Jochen Peter, 35 Jahre, gelernter Fahrradmechaniker. Er leitet das Reparaturcafé und hat seine Augen überall. „Viele hängen an den alten Geräten – für sie haben sie oft auch einen emotionalen Wert“, führt er weiter aus. Und außerdem geht es darum, nachhaltig Müll zu vermeiden. Jedes Gerät, das länger in Gebrauch ist, muss noch nicht durch ein neues ersetzt werden. Pro Jahr würden sie in ihrem Café rund 2.000 Dinge vor dem Schrottplatz retten, rechnet uns Peter vor. Eine beachtliche Zahl.

Reparieren macht erfinderisch 
„Haste mal ’nen Fünfzehner?“, poltert uns ein älterer Herr ins Gespräch. Als Hans stellt er sich uns vor – auch ein Stammgast. Er sitzt gerade an einer Luftpumpe aus seinem Garten. „24 Jahre leistet sie mir schon gute Dienste“, meint er. „Dafür habe ich damals 1.200 Schilling bezahlt. Das fliegt doch nicht einfach in den Müll“, stellt er klar. Besonders die älteren Geräte seien auch leicht zu reparieren. Bei heutigen Modellen sei dagegen so viel Elektronik verbaut, dass es deutlich schwerer ist, erklärt er mit etwas lauter werdender Stimme. Zwar habe er sich kürzlich einen Schraubenziehersatz angeschafft, mit dem er, wie er sich rühmt, „jede noch so vermaledeite Schraube rausbekommt“. Aber für größere Projekte kommt er lieber hierher. Er mag den Austausch mit den anderen und die vielen Spezialwerkzeuge. Hans trägt auch Erfindergeist in sich. Angeblich tüftelt er derzeit an einem sehr nützlichen Gartengerät. Was genau? Das möchte er lieber nicht in der Zeitung stehen sehen – nicht, dass irgendjemand ihm die Idee klaut.

Nachhaltigkeit gemeinsam leben
Eine andere Erfindung hat Hans vor Kurzem sehr beeindruckt: das Dusch-WC. Er hatte es erstmals bei einem alten Kollegen im Haus gesehen und direkt getestet. „Ich wusste erst gar nicht, was ich tun soll – all diese Knöpfe“, erzählt Hans mit einem verschmitzten Lächeln. Aber er sei schnell dahintergekommen, wie sich die Temperatur und Intensität des Wasserstrahls einstellen lässt. „Das Modell von Optima hat sogar einen beheizten Sitz“, staunt Hans noch immer. „Und für dieses Modell gibt es viele Ersatzteile“, meinte sein Kollege. So muss das sein, meint Hans und wendet sich wieder seiner Pumpe zu. Am Ende unseres Besuchs wird klar: Reparaturcafés leisten einen wichtigen Beitrag, um weniger Schrott zu produzieren und Produkte unseres täglichen Lebens länger laufen zu lassen. Sie sind aber genauso nicht zu unterschätzende soziale Treffpunkte. Hier kommen Menschen aus ihrem Viertel zusammen und leben auf lokaler Ebene ein Stück Nachhaltigkeit.
 

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